1800-1900n.Chr.

1803 Hessen-Kassel wird Kurfürstentum; Landgraf Wilhelm IX. wird Kurfürst Wilhelm I.

1806 Die Gebäude des Hofes Hermannsberg werden abgebrochen, das Land wird aufgeforstet.

1807-1813 „Königreich Westphalen“, Hauptstadt Kassel, König Jerome. Der Kurfürst ist geflohen.

1808 Napoleon schafft die Gerichtsbarkeit der Gutsherren ab. Alle Dienste und Abgaben können zum 25fachen Jahresbetrag abgelöst werden. Wird aus Geldmangel kaum genutzt.

1814 Der Kurfürst kehrt zurück nach Kassel, setzt alles wieder in den alten Stand. Man nennt ihn schon bald den „Siebenschläfer“, da er in sieben Jahren offensichtlich nichts hinzugelernt hat.

1819 Der „Kirchhof“ in Viermünden wird von der Kirche an die heutige Stelle verlegt.

1819 Die Butzkirche wird abgebrochen und nach Hommershausen verlegt.

1821 Kurhessen wird nach preußischem Vorbild in Kreise eingeteilt. Aus den Ämtern Frankenberg, Rosenthal, Haina, Hessenstein und dem Gericht Viermünden wird der Kreis Frankenberg gebildet. Ende des Gerichts Viermünden. Die Dienste und Abgaben aus den Bauerngütern, als deren Empfänger bisher das Gericht Viermünden angegeben war, verbleiben weiterhin dem Landgrafen Friedrich in Rumpenheim.

1832 Kurhessisches Gesetz über die Ablösung von Grunddiensten, Zehnten usw. auf freiwilliger Grundlage. Zur Bereitstellung der erforderlichen Hypotheken wird in Kassel die Landeskreditkasse gegründet, die heute noch besteht.

1839 Carl Freiherr von Bodeck, der Besitzer des Hofes Treisbach, stirbt am 28. März und wird im Herzberg begraben. Sein Grabmal ist noch erhalten und in einem guten Zustand.

1848 Kurh. Gesetz über die Ablösung aller Lehnsverhältnisse. Ablösung (wie schon nach 1832) durch Zahlung des 20fachen Jahresbetrages. Hypotheken durch Landeskreditkasse in Kassel; Laufzeit ca. 40 Jahre. Große Verschuldung des Bauernstandes.

1850 In Viermünden stirbt die Ehefrau des Ober-försters Müller aus Rumpenheim. Ihr Grab ist noch heute mit einem schlichten Sandsteinkreuz gekennzeichnet.

1852 Im Hause Zarges brennt Viermündens erste Petroleumlampe.

1866/67 Kurhessen an Preußen, Provinz Hessen-Nassau. Darmstädtischer Kreis Vöhl zum Kreis Frankenberg

1873 Reichsthaler, Silbergroschen und Heller verschwinden. Stattdessen rechnet man mit Mark und Pfennigen im ganzen deutschen Kaiserreich. Drei Mark werden noch lange Zeit als ein Taler bezeichnet. Das 10-Pfennig-Stück ist heute noch „ein Groschen“.

1875 Der letzte Kurfürst, Friedrich Wilhelm, stirbt im Exil in Prag. Landgraf Friedrich d.J. in Rumpenheim erbt u.a. das Schloß Philippsruhe in Hanau (künftig sein Wohnsitz), Schloß Fasanerie bei Fulda, den Anspruch auf den Kasseler Thron und die Anrede „Königliche Hoheit.“

1875-1878 Bau der Ederstraße von Schmittlotheim nach Frankenberg.

1884 In Korbach wird das Grab des Hermann von Viermund gefunden († 1563). Grabstein im Korbacher Museum.

1886 Gemeinde kauft Haus Nr. 1 und baut es zum Schulhaus um.

1886 Landgraf in Philippsruhe kauft den Hof Treisbach.

1887/88 Neubau des Pfarrhauses.

1890-1903 August Heldmann, Pfarrer zu Michelbach, veröffentlicht seine umfang-reichen Forschungsarbeiten über die Viermündener Adelsgeschlechter. Er war Pfarrer in Viermünden von 1868 bis 1880.

1892-93 Gemarkung wird verkoppelt.

1894 Bau der Ederbrücke.

1899 Bau des Bahnhof.